Look at the World, its Veil – I

Über das Bild: Mit dieser Arbeit möchte ich den Prozess der kontextabhängigen Wahrnehmung untersuchen. Ich habe ein Material gewählt, das einem ständigen Wandel unterworfen ist; es verändert seine Form je nach Licht- und Luftverhältnissen. Ein weiterer Einfluss ist die Dynamik des Wurfs, die es schweben lässt. Die Rettungsdecke bleibt dabei bleibt reines Material; ich bin nicht daran interessiert, ein politisches Statement abzugeben (was nicht heißt, dass ich nicht wiederholt darum gebeten wurde). Der Schwerpunkt liegt auf der Materialität und den Formen, die sie ermöglicht. Sie entstehen zufällig und sind unmöglich zu wiederholen. Das liegt daran, dass der Kontext immer wieder neu ist. Der Wind dreht sich jedes Mal anders, wenn die Decke geworfen wird, und die Sonne wirft ein anderes Licht. Mit dem Auslöser verwandle ich die Kamera in einen Bildhauer, der diese in den Himmel gemeißelte Skulptur aus den unendlichen Formen, die möglich wären, festhält. Der Betrachter kann verschiedene Dinge darin lesen; im Idealfall erkennt er das Ausgangsmaterial nicht mehr.   Ich möchte einzigartige Motive schaffen, indem die Elemente, die sie bilden, zu komplex sind, um sie nachzubilden. Sobald das Bild gedruckt ist, vernichte ich alle digitalen Versionen. Das Bild gibt es dann nur auf Papier und wird als einmaliger Druck mit einer Motivwahl, die nicht wiederholt werden kann, doppelt einzigartig. Seine Form existiert nur an der Wand, an der das Bild aufgehängt ist.