(In)visible Borders

Über das Bild: Ich war in São Paulo für eine Reportage über einen jungen Mann aus der Favela Paraísopolis, der dort den Paketdienst revolutioniert hat. Es ist eine relativ friedliche Favela, aber an bestimmten Stellen in Paraísopolis wurde mir das Fotografieren verboten. Es ist unmöglich, genau zu sagen, wer das verbietet, aber wahrscheinlich jemand aus dem Bandennetzwerk, das den Slum beherrscht. Bevor wir ankamen, fragte ich meinen Taxifahrer, ob wir zu einem bestimmten Ort fahren könnten, von dem aus man einen guten Blick auf Paraísopolis hat. Dort erkundigte er sich bei den Bewohnern, ob es in Ordnung sei, dass ich Fotos mache. Sie haben grünes Licht gegeben. Das Bild verdanke ich also zu einem großen Teil meinem Taxifahrer. Bis heute bin ich mit dem Bild zufrieden, weil es den Kontrast von São Paulo so gut einfängt. Arm und Reich leben manchmal nur wenige Meter voneinander entfernt, wie hier, wo sich die Hochhäuser des wohlhabenden Stadtteils Morumbi hinter Paraisópolis erheben